„SENBAZURU“ - Die Geschichte eines Kurzfilms / Premieren am 12. und 13. April im Vorprogramm von "Hundswut"

Wenn man in einem nicht mehr ganz so jugendlichen Alter die Entscheidung getroffen hat, sich dem Darstellerischen und damit einer anderen Kunstform als der bisher vertrauten zuzuwenden, ist dies mitunter ein recht abenteuerlicher Gang ins Neuland, der jedoch mit viel Spannendem, auch Befreiendem verbunden sein kann - vor allem, wenn man ihn mit Menschen beschreitet, mit denen er nicht nur kreativ ergiebig, sondern auch mental belebend ist. Dieses Glück zeigt sich immer wieder einmal und brachte mich schließlich auch in Kontakt mit dem bayerischen Autor und Filmregisseur Daniel Alvarenga, in dessen Arbeiten sich oft eindrückliche, künstlerische Räume für die Finsternis und dem Schrecklichen in uns finden, wobei sie in ihren Botschaften jedoch die Menschlichkeit nicht nur nicht vermissen lassen, sondern sie klar in den Vordergrund stellen. So ist es auch im mit viel Herzblut gedrehten Kinofilm „Hundswut“, dessen Geschichte einer im kollektiven Wahn stattfindenden Menschenjagd mich von Anfang an ansprach und - wie auch die Nähe zum in diesem Falle als Schauspieler und Filmkomponist tätigen und von mir sehr geschätzten Konstantin Wecker – mich dazu brachte, den Film mit bescheidenen Mitteln zu unterstützen. „Hundswut“ letztendlich realisieren wollten auch Schauspielerinnen und Schauspieler wie Christine Neubauer, Eva Mähl, Christian Tramitz, Heio von Stetten und Markus Brandl (und viele andere), die selbst nach ausbleibender Filmförderung - und somit keiner Aussicht auf Gage - am Projekt festhielten und sich dafür engagierten. Zu Recht, denn alleine schon die Arbeit mit einem fantastischen Team, das in sehr respektvoller Atmosphäre agierte, ließ mich die Zeit in Bayern sehr genießen und gespannt auf das Ergebnis warten, das ab dem 13. März auf Kino-Tour geht.



Auch nach dieser Arbeit blieb der Kontakt zu Daniel bestehen und wir entwickelten erste Ideen für ein gemeinsames Projekt, vor deren Umsetzung noch die übliche Hürde der Finanzierbarkeit stand. Als uns zum Ende des letzten Jahres dann Kulturförderer recht überraschend ermöglichten, unsere Szenen zu drehen, musste (wegen des starren, buchhalterischen Jahresabschlusses) in recht kurzer Zeit ein ansprechender Film entstehen - effizient gearbeitet, aber ohne Verlust des Gespürs für die Emotionalität der Idee, zu der wir uns zusammengefunden hatten:

In „Senbazuru“ geht in einer so kurzen wie wahren Geschichte um einen alleinerziehenden Vater, der durch ein Ereignis von seiner Tochter getrennt wird, woraufhin er mit Schuld und Vorwürfen konfrontiert ist und verzweifelt versucht, mit seinem Kind, aber auch mit sich selbst wieder in Kontakt zu treten.

Für die Umsetzung dieser Idee war recht schnell ein bayerisch-brandenburgisches Team zusammengestellt und bei der Suche nach einem geeigneten Drehort, Requisiten und allem benötigten Drumherum konnten wir uns einmal mehr auf die Hilfe von Freunden und Kollegen verlassen. Einiges fügte sich dabei fast von selbst, so zum Beispiel, dass sich ein vor Wochen aufgenommenes, aber noch unveröffentlichtes musikalisches Stück von Katharina Burges (dazu bald an anderer Stelle mehr) sehr gefühlsbetont in den Film einfügt, in dem sie nun idealerweise auch selbst in einer Rolle zu sehen ist. Während die Figur der Tochter von der so zauberhaften wie berührenden Lena Conzendorf („Sturm der Liebe“) gespielt wurde, gab mir Daniel die Ehre, die Rolle des Vaters selbst verkörpern zu können.

Mit diesen und weiteren tollen Menschen, die als Crew und Unterstützung am Set arbeiteten, erlebte ich die drei Drehtage in einem Haus unweit Albert Einsteins einstiger Sommerresidenz in Caputh als intensiv, aber genauso entspannt, weil sie einmal mehr in einer sehr wertschätzenden, freundlichen Arbeitsatmosphäre stattfanden, was der Sensibilität der Geschichte, aber auch der eigenen recht gut tat. Letztendlich war es vor allem und wieder einmal dem Enthusiasmus aller Beteiligter und deren Liebe zur Kunst zu verdanken, dass es uns tatsächlich gelungen ist, innerhalb von anderthalb Monaten - vom Schreiben des Drehbuchs bis zum fertigen Schnitt – ein knapp zwanzigminütiges, emotionales Kammerspiel zu schaffen, welches zwar in seinen Anfängen als nicht öffentliches Referenzprojekt gedacht war, wir aber nach seiner Fertigstellung nun doch auf den Weg in einige Vorführungen schicken möchten.

Im Rahmen der „Hundswut“-Filmtour wird „Senbazuru“ (inklusive Filmgesprächen mit Daniel Alvarenga sowie Darstellerinnen und Darstellern beider Filme) vorerst an zwei Orten gezeigt:

am 12.4. in der Gassmühle Rotta (Reservierungen)
am 13.4. im Kino im Fontane-Klub in Brandenburg an der Havel (Tickets)

Besucht uns gerne, wir freuen uns. Der Kartenvorverkauf ist bereits gestartet

Ich danke von Herzen für die wundervolle Arbeit und Unterstützung:

Daniel und Simone Alvarenga (ALVARENGA Productions)
Nadine Arndt (Regie-Assistenz)
Andreas Balaskas & Masterlab Masteringstudios (Mastering Filmmusik)
Andreas Bergmann (Ton)
Jürgen Block & Blockhaus Studio (Aufnahme Filmmusik)
Katharina Burges (Rolle "Helena" und Filmmusik)
Lena Conzendorf (Rolle "Mia")
Stefanie Deisler & Nero (Requisiten)
Peter Dreißigacker (Sponsoring, FeuerFest KG)
Sigrid Gränzer, Hans-Jürgen Gränzer und Sven Gränzer (Fahrzeuge, Requisiten)
Gabriele Kienast (Geige, Filmmusik)
Rene Kolldehoff & Theaterklause (Catering)
Ronja Loreena (Requisiten und Beratung)
Daniel Mikulla (Fotos)
Mandys Pausensnack (Set-Catering)
Göran Schade (Freundschaft und Unterstützung)

Fotos: Filmplakat / Filmstills

 

Helena (Katharina Burges) und Burkhard (Torsten Gränzer) im Gespräch über Mia.

 

 Lena Conzendorf verkörpert die Tochter Mia.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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